
Sonnenaufgänge gehören zu den faszinierendsten Naturschauspielen, die ein Fotograf vor die Linse bekommen kann. Von der Morgendämmerung, die Blaue Stunde über den Sonnenaufgang bis hin zu Goldenen Stunde verändert sich mit jedem Augenblick das Geschehen am Himmel und schafft völlig neue Ansichten.
Doch wie gelingen so faszinierende Aufnahmen? Wie schafft es ein Fotograf, genau in dem Moment auf den Auslöser zu drücken, der dann so ein unvergleichliches Foto hervorbringt?
Die Rätsels Lösung ist – wie so oft – ganz einfach …
Alles beginnt mit der entsprechenden Vorbereitung. Bevor ein Fotograf solche Aufnahmen fotografieren kann, sollte er sich auf die Suche nach einem Ort machen, an dem er Landschaftsaufnahmen schießen kann, die auf der einen Seite die Region wiedererkennbar, auf der anderen Seite aber außergewöhnlich zeigen. Die geographischen Koordinaten sind dann für weitere Vorbereitung wichtig. Denn mit diesen Koordinaten lassen sich alle wesentlichen Phasen des Sonnenaufgangs (aber natürlich auch des Sonnenuntergangs) berechnen.
Für die Vorhersage der Position von Sonnen und Mond empfiehlt es sich, auf die Dienste kleiner Hilfsprogramme zurückzugreifen. Mit ihrer Hilfe lassen sich
- Sonnen- und Mondpositiionen und ‑läufe
- Sonnenauf- und ‑untergang
- Sonnenschattenverhältnis
- Zeiten der goldenen und blauen Stunde
- Mondauf- und ‑untergang
- Sommer- und Wintersonnenwend-Läufe
- Dämmerungszeiten
- Mondphase und Ausleuchtung in Prozent
- Visualisierung von Milchstraßenzentrum und ‑band
ermitteln. Die Ergebnisse einer solchen Berechnung sehen dann wie folgt aus:
Mit Hilfe dieser Daten es ist dann möglich, genau zu planen, wie die Aufnahme der Fotos ablaufen soll: Ich kann festlegen, in welchem Zeitraum die für meine Fotos interessanten Lichtspiele am Himmel sein werden, ausgehend von meiner gewählten Kameraposition kann ich auch die Blickrichtung festlegen, in die ich fotografieren werden.
Für die Aufnahme vor Ort ist dann nur noch wenig zu tun. Die benötigte Ausrüstung ist überschaubar: Eine Kamera mit einem Objektiv, das einen weitwinkligen Bereich abdeckt, ein Stativ und einen Fernauslöser.
Ich selbst verwende ein Stativ mit einem Getriebeneiger-Stativkopf, weil mir dieser Stativkopf ein sehr feines Einstellen der Kameraposition ermöglicht. Meine Kamera ist eine digitale Vollformat-Spiegelreflex-Kamera, das Objektiv ein Weitwinkel-Zoom mit einem Brennweitenbereich von 16 mm bis 35 mm. Das Objektiv braucht noch nicht ein mal besonders lichtstark sein, da Landschaftsaufnahmen mit einer Blende von f/8 fotografiert werden sollten, um einen möglichst großen Schärfebereich im Bild zu erreichen. Den Fernauslöser benötige ich, um die Kamera ohne Berührung auszulösen. Dies ist deshalb wichtig, da beim Auslösen trotz Stativ durch Berührungen Verwackler entstehen können.
Doch wie schaffe ich es nun, so faszinierende Aufnahmen wie das oben gezeigte Bild zu erzielen?
Auch ich weiß nicht, wann genau der Moment kommt, in dem mir ein solches Bild gelingen wird. Darum habe ich mich schon seit geraumer Zeit dazu entschlossen, meine Kamera von einem Timer auslösen zu lassen. Der Vorteil für mich ist dabei, dass ich mich bis zum Ausschalten der Kamera nicht mehr darum kümmern muss, wann die Kamera ausgelöst wird. Die Serienaufnahme wird schon dafür sorgen, dass alle wichtigen Phasen fotografiert werden. Bei mir hat sich eine Intervall-Zeit von 20 Sekunden bewährt, so dass ich drei Bilder in der Minute bekomme. So entstehen dann während eines Sonnenauf- oder ‑untergangs rund 550 Aufnahmen, bei denen dann mit Sicherheit eine ganze Reihe von faszinierenden Aufnahmen dabei sein werden.
Der Rest ist dann Fleißarbeit in der Nachbearbeitung am Computer. Aber davon mehr zu gegebener Zeit …
Wie geht Ihr bei der Landschaftsfotografie vor? Gibt es bestimmte Motive, die Ihr besonders gern fotografiert?
Hinterlasst mir doch einfach einen Kommentar …