Wenn ich heute an meine Anfänge in der digitalen Fotografie zurück denke, komme ich immer wieder ins Schmunzeln. Auch wenn ich erst 2003 meine erste digitale Spiegelreflex-Kamera gekauft habe, digital zu fotografieren habe ich bereits 1998 begonnen – mit einer digitalen Videokamera. Sie bot eine Funktion, mit der man auf der digitalen Videokassette ein Bild abspeichern konnte, das dann mit Hilfe eines Programms auf den Computer übertragen wurde. Die damalige Videoauflösung von 720×576 Pixeln war nicht berauschend, aber immerhin. An eine digitale Spiegelreflex-Kamera war schon vom Preis her nicht zu denken: Canons EOS D2000 mit einem 2‑Megapixel-CCD-Sensor kostete damals immerhin rund 10.000,00 DM, Objektive nicht inbegriffen…
Digitale Fotografie im APS-C-Format
Die Entwicklung in der digitalen Fotografie vollzog sich in großen Schritten, und im Jahr 2003 war es Canon, die die erste bezahlbare digitale Spiegelreflex-Kamera auf den Markt brachten. Zusammen mit einem Zoomobjektiv (EF‑S 18–55 mm f/3.5–5.6) im Paket kostete diese Kamera damals 999,00 EUR – ein Preis, dem die Konkurrenz nichts entgegen zu setzen hatte. Mit ihrem 6,3‑Megapixel-CMOS-Sensor und einer Auflösung von 3.072 x 2.048 Pixeln hatte ich genügend Reserven, um Bilder bis zum DIN A4-Format ohne Qualitätsverlust zu erstellen. Der Sensor selbst hatte eine Größe von 22,7 mm x 15,1 mm und war damit deutlich kleiner als das Negativ eines Kleinbilds mit einer Größe von 36 mm x 24 mm.

Meine EOS 300D begleitete mich eine lange Zeit – über neun Jahre! Über 400.000 Auslösungen habe ich mit ihr gemacht. Noch heute kommt sie in meinen Workshops immer wieder zum Einsatz. Zum EF‑S 18–55mm f/3.5–5.6 kamen einige Jahre später noch ein EF 75–300mm f/4–5.6 III USM-Teleobjektiv und ein Systemblitz, aber diese Ausrüstung reichte für meine damaligen Ansprüche aus. Sogar Hochzeiten habe ich mit dieser Ausrüstung schon fotografiert. Und mit Speicherkarten mit 1 GB, 2 GB oder 4 GB konnte man wochenlang fotografieren…
2012 habe ich mich dann dazu durchgerungen, den Schritt in die Professionalität zu wagen. Ein Fotografenkollege besaß damals schon eine Canon EOS 7D und hatte mir die Nase lang gemacht, also musste ich diese Kamera auch haben. Gesagt, getan: Am 3. Oktober fuhr ich nach Salzburg und ließ meine Kreditkarte brennen. Das Ergebnis: Eine Canon EOS 7D mit Batteriegriff, zwei Akkus und dem Kit-Objektiv EF‑S 18–135mm f/3.5–5.6 IS lagen am Abend auf meinem Schreibtisch und wollten ausprobiert werden.

Der 18-Megapixel-CMOS-Sensor mit seiner Auflösung von 5.184 × 3.456 Pixel erlaubte jetzt Bilder bis zum Format DIN A3 ohne Qualitätsverlust. Die Sensorgröße betrug jetzt 22,3 mm × 14,9 mm und war damit geringfügig kleiner als in der EOS 300D. Die deutlich größeren Bilddateien verlangten aber auch nach größeren Speicherkarten – 16 GB und später 32 GB mussten es schon sein, um ausreichend Speicherkapazität zu haben.
Meine EOS 7D begleitete mich zu vielen Fotoaufträgen, darunter viele Ausstellungen in der Galerie am Museum in Frauenau. Schon bald erweiterte ich meine Objektiv-Kollektion: ein Tele-Zoomobjektiv und ein Weitwinkel-Zoomobjektiv waren die ersten Objektive, die als zusätzlicher Ballast in meine Kameratasche wanderten. Ein Standard-Zoomobjektiv folgte alsbald, jedoch diesmal als Gebrauchtteil.
Auch wenn meine Zoom-Objektive mit einer Blende von f/2.8 allesamt recht lichtstark sind, an die Lichtstärke von Festbrennweiten reichen sie längst nicht heran. Eine Festbrennweite mit 50mm f/1.4 eröffnete mir den Weg weg von den Zoom-Objektiven und förderte meine Bewegungsfreude beim Fotografieren. Doch schneller als gedacht hatte ich meine EOS 7D von den Möglichkeiten ausgereizt. Um mich fotografisch weiter zu entwickeln blieb mir nur noch der Weg zu den Vollformat-Kameras…
Wie war Euer Einstieg in die digitale Fotografie?
Ich freue mich auf Eure Nachrichten in den Kommentaren…