Da macht man als Fotograf eine umfangreiche Ausbildung, arbeitet mit teurem und hochwertigen Equipment und dann so etwas:

Meine liebe Freundin Sigrun spaziert durch den Wald und schießt – quasi im Vorbeigehen – zwei Naturaufnahmen, auf die man als Fotograf richtiggehend neidisch werden kann …
Zu allem Überfluß muss sie dann auch noch erklären, dass sie diese Aufnahmen „nur” mit einem Handy geschossen hat …
Und dann zeigen diese zwei Aufnahmen, dass Equipment eben doch nicht alles ist …
Diese zwei Aufnahmen zeigen auch genau das Dilemma auf, in dem viele Fotografen stecken: Sie haben oft eine lange und intensive Ausbildung gemacht, in Equipment investiert, und dann kommt ein Amateur und stiehlt ihnen mit einem Smartphone-Foto die Show.
Was machen wir Fotografen also falsch?
Alles und nichts …
Als Fotograf hat man natürlich seinen Anspruch. Ein Bild muss eben technisch perfekt sein. Darum nimmt man seine beste Kamera, wählt mit Bedacht das Objektiv aus seinem Linsen-Kabinett aus, sucht nach der besten Position und wartet dann auf den richtigen Moment, in dem man den Auslöser betätigt. Darüber vergisst man aber oft die anderen Aspekte, die genauso für ein gelungenes Bild wichtig sind. Und wartet manchmal bis in alle Ewigkeit auf den richtigen Moment …
Meine Freundin Sigrun ist da anders: Sie geht mit wachem Blick durch die Natur, ihr Smartphone in der Hand, und drückt ganz einfach auf den Auslöser, wenn sie ein Motiv sieht, das ihr gefällt. Weil sie aber den gesamten technischen Aspekt der Fotografie gedanklich nicht im Hinterkopf hat, geht sie unbefangener ans Fotografieren heran und vergibt damit einfach weniger Chancen auf gelungene Bilder. Sicherlich, nicht jedes Bild wird so ein tolles Bild wie die beiden Bilder der Hummel, dafür ärgert sie sich auch nicht über den vergeblichen Aufwand, den ein Fotograf betrieben hätte, um diese Bilder einzufangen.
Und wenn ich ehrlich bin – manchmal beneide ich sie wirklich für ihre unbefangene Herangehensweise ans Fotografieren …
Vielleicht sollte ich auch öfter meine Kamera daheim lassen und mit dem Smartphone auf Fotomotiv-Suche gehen? Was meint Ihr dazu? Schreibt es mir in die Kommentare zu diesem Blog …